KATZE ROLLIG - WAS IST JETZT ZU TUN?
Deine Katze verhält sich plötzlich ganz seltsam, ist vielleicht anschmiegsamer als üblich, frisst weniger und miaut die ganze Zeit laut. Wenn dir das bekannt vorkommt, dann kann es sein, dass deine Katze rollig ist. Doch wie lange sind Katzen rollig? Und was ist in diesem Fall zu tun? Wir werfen in diesem Artikel einen genauen Blick auf das Thema Rolligkeit bei Katzen, wie lange diese dauert und wie du deine Samtpfote während dieser Zeit am besten unterstützt.
Was bedeutet es, wenn eine Katze „rollig" ist?
Eine rollige Katze ist - kurz gesagt - geschlechtsreif und paarungsbereit. Das heißt, dass bestimmte Hormone im Körper der Katze freigesetzt werden und sich dieser auf die Fortpflanzung einstellt. Im Gegensatz zu Hunden und Menschen wird der Eisprung bei Katzen allerdings lediglich vorbereitet. Tatsächlich ausgelöst wird er nur dann, wenn sie auch gedeckt wird.
Doch wie teilt eine Katze ihren männlichen Artgenossen eigentlich mit, dass sie empfangsbereit ist? Das Schlüsselwort heißt hier: Pheromone. Ist eine Katze rollig, kann ein Kater über den Geruch den sexuellen Status der Katze erschnüffeln. Auf diese Weise wissen sie, dass die Katze gerade zur Fortpflanzung bereit ist.
Jetzt fragst du dich vielleicht: Wann werden Katzen rollig und was beeinflusst diesen Zeitpunkt? Genau das schauen wir uns im nächsten Abschnitt genauer an.
Wann werden Katzen rollig?
Unkastrierte Katzen werden je nach Rasse, Alter, Körpergewicht und Tageslichtdauer zwischen dem 4. und 12. Lebensmonat erstmals geschlechtsreif. Damit die Rolligkeit einsetzt, sollte die Katze etwa 80 % ihres Endgewichts erreicht haben. Zusätzlich sind rund 10 bis 12 Stunden Tageslicht pro Tag notwendig, um die Hormonproduktion anzuregen.
Ist die Katze einmal geschlechtsreif, wird sie in der Regel etwa zweimal pro Jahr rollig. Neben der Jahreszeit – typischerweise im Frühling und Herbst – spielt auch hier die Tageslichtdauer eine entscheidende Rolle: Sie sollte 10 bis 12 Stunden betragen.
Kommt es während der fruchtbaren Phase nicht zur Paarung, kann die Katze bereits nach wenigen Tagen erneut rollig werden. Verkürzen sich die Abstände zwischen diesen Phasen immer weiter, kann es zur sogenannten Dauerrolligkeit kommen. In diesem Fall sollte ernsthaft über eine Kastration nachgedacht werden – denn dauerrollige Katzen haben ein erhöhtes Risiko für Zysten oder Tumoren an den Eierstöcken. Außerdem verlieren viele betroffene Tiere an Gewicht, da sie oft weniger fressen und stark mit der Partnersuche beschäftigt sind.
Wie lange dauert die Rolligkeit bei einer Katze?
Wie lange sind Katzen rollig? Die Dauer der Rolligkeit variiert von Katze zu Katze. Die meisten Katzen sind ca. eine Woche rollig. Aber die Rolligkeit beginnt nach ein paar Wochen von Neuem, wenn die Katze nicht gedeckt wird. Die Dauer der Rolligkeit hängt davon ab, ob es während dieser Phase zu einer Paarung kommt.
Was machen Katzen, wenn sie rollig sind?
Rollige Katzen zeigen eine Reihe typischer Verhaltensänderungen. Dazu zählen lautes und anhaltendes Miauen, ein geringerer Appetit sowie auffälliges Wälzen oder Rollen auf dem Boden. Viele Katzen wirken in dieser Phase besonders anhänglich, markieren mit streng riechendem Urin und nehmen häufig eine charakteristische Körperhaltung ein: Sie strecken den Rücken durch und heben den Schwanz – ein Signal, mit dem sie potenzielle Partner anlocken wollen.
Verhält sich die Katze seltsam?
Wie stark sich eine Katze während der Rolligkeit verändert, hängt von ihrer Rasse und ihrem Charakter ab – aber ein bisschen anders als sonst ist sie in dieser Zeit fast immer.
Vielleicht ist sie plötzlich extrem anhänglich und will am liebsten ständig gestreichelt werden. Es kann aber auch genau andersherum sein: Manche Katzen werden während der Rolligkeit eher reizbar, fauchen häufiger oder zeigen ungewohnt aggressives Verhalten.
Natürlich steckt nicht hinter jedem merkwürdigen Verhalten gleich Rolligkeit. Wenn deine Katze Anzeichen zeigt, die nicht zum typischen Fortpflanzungsverhalten passen, solltest du sicherheitshalber eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufsuchen. In solchen Momenten hilft es, Katzenverhalten richtig deuten zu können, um besser einschätzen zu können, ob deine Katze nur rollig ist oder ob etwas anderes dahintersteckt.
Was machen Katzen, wenn sie rollig sind?
Wenn eine Katze rollig ist, dreht sich bei ihr alles um die Partnersuche. Sie produziert vermehrt Pheromone, die Katern signalisieren: Ich bin bereit. Um möglichst viele auf sich aufmerksam zu machen, wälzt sie sich mit erhobenem Hinterteil auf dem Boden und setzt stark riechenden Urin ab.
Dazu kommt oft ein lautes, klagendes Miauen – fast schon ein Jaulen –, das nicht zu überhören ist. Damit macht sie nicht nur durch ihren Geruch, sondern auch durch ihre Stimme auf sich aufmerksam und lockt potenzielle Kater an.
Frisst die Katze weniger?
Wenn eine Katze rollig ist, hat sie meistens nur eins im Kopf: die Partnersuche. Kein Wunder also, dass sie manchmal das Fressen einfach vergisst. Weniger Appetit ist daher ein ganz typisches Anzeichen für diese Phase.
Damit sie nicht zu sehr abnimmt, ist es gut, im Blick zu behalten, wie viel sie frisst – und ihr am besten ihr Lieblingsfutter anzubieten. So kannst du ihr helfen, trotz Hormonchaos bei Kräften zu bleiben.
Was soll ich tun, wenn meine Katze rollig ist?
Deine Katze ist rollig – und du fragst dich, wie du ihr jetzt am besten helfen kannst? Viele Halter stellen sich in dieser Phase vor allem eine Frage: Wie kann ich meine Katze beruhigen? Keine Sorge, es gibt ein paar einfache Dinge, die du tun kannst, um ihr diese hormonell aufgeladene Zeit etwas angenehmer zu machen.
Wenn du merkst, dass sie immer häufiger oder sogar dauerhaft rollig wird, sprich am besten mit deinem Tierarzt oder deiner Tierärztin. Eine Kastration kann in solchen Fällen nicht nur für Ruhe sorgen, sondern auch gesundheitlichen Risiken vorbeugen.
Tipp 1: Sorge für einen warmen Rückzugsort
Wärme wirkt beruhigend – das gilt auch für Katzen. Ein warmes Körnerkissen kann deiner Katze beim Entspannen helfen, wenn sie rollig ist. Auch eine leicht eingestellte Heizdecke ist eine gute Möglichkeit, ihr einen gemütlichen Platz zu bieten. Aber etwas Wichtiges: Lass sie damit nicht unbeaufsichtigt. Achte darauf, dass sie nicht am Kabel knabbert oder versehentlich darauf uriniert.
Tipp 2: Verwöhne die Katze mit ausreichend Futter
Wie schon erwähnt, kann der Appetit in dieser Phase nachlassen. Achte deshalb darauf, dass du ihr Lieblingsfutter zu Hause hast – am besten etwas, dem sie nur schwer widerstehen kann. Kleine Snacks zwischendurch helfen zusätzlich, damit sie genug Energie bekommt.
Tipp 3: Beruhige die Katze mit Katzenminze
Die Katzenminze ist eine Pflanze, die einen Geruch verströmt, den Katzen beruhigend finden. Oftmals fressen sie diese auch und es gibt Spielzeuge, die du mit Katzenminze befüllen kannst.
Tipp 4: Halte sie von Katern fern
Wenn deine Katze Freigang gewohnt ist, solltest du während der Rolligkeit besonders gut aufpassen. Halte Fenster und Türen geschlossen – sonst ist die Gefahr groß, dass sie entwischt und gedeckt wird. Ein kurzer Moment reicht oft schon aus.
Tipp 5: Biete der Katze genügend Ablenkung
Ablenkung tut gut! Beschäftige deine Katze mit Spielzeug, bring etwas Abwechslung in den Alltag, oder nutze einen Kratzbaum, an dem sie sich austoben kann. Auch hier hilft Katzenminze oft, das Interesse zu wecken und sie für eine Weile zu beruhigen.
Was verhindert, dass Katzen rollig werden?
Wenn du verhindern möchtest, dass deine Katze rollig wird, gibt es im Grunde nur zwei Möglichkeiten: Entweder sie wird gedeckt oder kastriert. Der Deckakt bringt allerdings nur eine kurze Pause – nach der Geburt der Kätzchen wird deine Katze erneut rollig.
Wenn du wirklich dauerhaft verhindern willst, dass deine Katze rollig wird, ist eine Kastration die einzige verlässliche Lösung. Vor allem dann, wenn die Phasen immer häufiger auftreten oder deine Katze sogar dauerrollig wird, kann der Eingriff eine große Erleichterung für sie sein – und für dich auch.
Die Rolligkeit kann für viele Katzen sehr anstrengend sein und geht oft mit gesundheitlichen Risiken einher, etwa durch Hormonstörungen oder Eierstockzysten. Eine Kastration kann dem vorbeugen. Natürlich ist das ein operativer Eingriff, bei dem eine gute Nachsorge wichtig ist.