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Ataxie bei Katzen - Tipps und Informationen

Die Katze torkelt, hat einen unsicheren Gang, Gleichgewichtsprobleme und wirkt fast “betrunken” - all dies sind Anzeichen für Ataxie.

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Katze liegt im Schoß des Besitzers
Dieser Artikel wurde von einem Tierarzt überprüft
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Die Katze torkelt, hat einen unsicheren Gang, Gleichgewichtsprobleme und wirkt fast “betrunken” - all dies sind Anzeichen für Ataxie. Darauf, was genau Ataxie bei Katzen ist, was die Symptome und Ursachen sind, wie es diagnostiziert wird und worauf bei einer Katze mit Ataxie zu achten ist, gehen wir in diesem Artikel ein.

Was ist Ataxie bei Katzen?

Das Wort “Ataxie” stammt aus dem Griechischen (ataxia = Unordnung) und bezeichnet Bewegungsstörungen, die unterschiedliche Ursachen haben und in jedem Alter auftreten können. Bei einer Katze mit dem sogenannten Wobbler-Syndrom, also einer Katze mit Ataxie, ist das Gehirn nicht in der Lage, die Körperbewegungen richtig zu steuern. Die Folge sind unkoordinierte Bewegungsabläufe.

Dabei ist Ataxie selbst nicht die ursächliche Erkrankung, sondern ein Symptom. Das bedeutet, dass die Koordinationsstörungen von einer anderen Ursache ausgelöst werden. Abhängig von der Art der Erkrankung können weitere Symptome neben der Ataxie auftreten.

Was sind die Symptome von Ataxie bei Katzen?

Eine Katze mit Ataxie zeigt meist eine Reihe von Symptomen, die unterschiedlich stark ausgeprägt sein können. Die meisten betreffen die Bewegungskoordination der Katze, wobei auch Atembeschwerden wie Husten auftreten können. Hier sei zu erwähnen, dass Niesen bei Katzen kein Symptom für Ataxie ist, wohl aber ein Anzeichen für Krankheiten wie Katzenschnupfen sein kann. Wenn du den Verdacht hast, dass deine Katze unter Ataxie leiden könnte, solltest du auf die folgenden Anzeichen achten:

  • Unkontrollierte Bewegungen
  • Wackeliger und breiter Gang
  • Unsicherer Stand
  • Umkippen
  • Wackeln des Kopfes
  • Zitternde Augen
  • Hohe Geräuschempfindlichkeit
  • Gestörte Wahrnehmung
  • Atembeschwerden, z.B. Husten

Was sind die Ursachen für Ataxie bei Katzen?

Wie bereits gesagt, handelt es sich bei Ataxie um keine Diagnose, sondern ein Symptom. Die Ursachen lassen sich häufig auf eine Schädigung des Zentralen Nervensystems (ZNS) zurückführen, können aber auch genetischer Natur sein oder durch Unfälle ausgelöst werden. Die geläufigsten Auslöser für Ataxie bei Katzen sind:

Infektionen (vor allem durch die sogenannte Panleukopenie, auch Katzenseuche genannt, die durch das feline Parvovirus ausgelöst wird)
Genetische Defekte (Lysosomale Speicherkrankheiten oder Abiotrophie)
Unfälle (Knochenbrüche und Schäden am ZNS)
Mangelernährung (Mangel an Thiamin)
Fehlbildungen (Kleinhirnhypoplasie oder kongenitales myasthenes Syndrom (CMS) bei seltenen Katzenrassen)

Wie wird Ataxie bei Katzen diagnostiziert?

Wenn du den Verdacht hast, dass deine Katze unter Ataxie leiden könnte, ist es wichtig, dass du sie von einem Tierarzt untersuchen lässt, damit dieser den Ursachen auf den Grund gehen und die richtige Behandlung einleiten kann.

Dazu stellt er dir zunächst eine Reihe von Fragen zu deinem Stubentiger, wie etwa zu Vorerkrankungen, Unfällen und zur Fütterung. Anschließend untersucht er deine Katze gründlich, entnimmt gegebenenfalls Blut-, Urin- und/oder Kotproben und veranlasst weitere Untersuchungen. Dazu zählen unter anderem CT, MRT und Röntgen, aber auch Messungen der Aktivität von Gehirn und Muskeln (Elektroenzephalographie, Elektromyographie, Liquorpunktion).

Welche Arten von Ataxie gibt es bei Katzen?

Je nach Ursache der Ataxie wird diese in verschiedene Arten unterteilt. Im Folgenden werfen wir einen genaueren Blick auf die drei Haupttypen:

Cerebelläre Ataxie

Die häufigste Form ist die cerebelläre Ataxie, bei der das Kleinhirn (= Cerebellum) geschädigt ist. Hierbei handelt es sich um den Teil des Gehirns, der für die Feinmotorik zuständig ist und den Bewegungsapparat steuert. Viele Katzen mit cerebellärer Ataxie erkranken bereits im Mutterleib, wenn die Mutter an Katzenseuche leidet und sich infolgedessen das Gehirn des Kätzchens nicht richtig entwickeln kann. Allerdings können auch Tumore, Unfälle und Vergiftungen zu einem späteren Zeitpunkt im Katzenleben eine cerebelläre Ataxie zur Folge haben.

Diese Ataxie-Art führt zu unkoordinierten Bewegungen der Gliedmaßen und des Kopfes sowie Kopfzittern. Zudem machen Katzen mit cerebellärer Ataxie in der Regel übertrieben große Schritte beim Laufen.

Sensorische Ataxie

Die sensorische Ataxie wird durch Verletzungen und Kompressionen des Rückenmarks ausgelöst, wobei auch Gelenkerkrankungen und Deformationen der Wirbelsäule zu diesem Ataxie-Typ führen können.

Geläufige Anzeichen für die sensorische Ataxie sind unkoordinierte Bewegungen, da die Katze gewissermaßen nicht weiß, wo sich ihre Beine im Raum befinden. Zudem deutet eine breite Stellung der Vorder- und Hinterläufe auf diese Art der Ataxie.

Vestibuläre Ataxie

Vestibuläre Ataxie bezieht sich auf eine Schädigung des Gleichgewichtsorgans (= Vestibularorgan), das sich im Innenohr befindet. Als Ursachen für die vestibuläre Ataxie kommen eine Innenohrentzündung oder eine Erkrankung der Nerven zwischen dem Innenohr und dem Gehirn infrage. Auch eine Unterfunktion der Schilddrüse kann zum sogenannten Vestibularsyndrom führen.

Zu den typischen Symptomen dieser Form der Ataxie zählen ein schiefes Halten des Kopfes, Augenzittern, Koordinationsstörungen beim Gehen und Umkippen. Zudem kann Erbrechen als Folge des Schwindelgefühls auftreten. Katzen mit zentraler vestibulärer Ataxie, also bei denen der Hirnstamm betroffen ist, sind darüber hinaus häufig sehr ruhig und schläfrig.

Wie wird Ataxie bei Katzen behandelt?

Die Behandlung der Ataxie ist von der Ursache abhängig. Kann diese behandelt werden, gilt es zunächst, dies zu tun. So sollten bei Krebs die Tumore entfernt oder Thiamin verabreicht werden, wenn die Ataxie durch einen entsprechenden Mangel ausgelöst wird.

Liegt der Ataxie eine nicht behandelbare Erkrankung zugrunde, kann diese zwar nicht ursächlich behandelt werden, aber bei Symptomen wie Übelkeit können beispielsweise entsprechende Medikamente verabreicht werden, die die Lebensqualität der Katze erhöhen. Zudem kann Physiotherapie helfen, die Koordinationsfähigkeiten des Vierbeiners zu verbessern.

Katzen, die von Geburt an Ataxie haben, benötigen oftmals keine weiteren Behandlungen, da sie von klein auf an den Gleichgewichts- und Koordinationsmangel gewöhnt sind und gelernt haben, damit zu leben. Jedoch solltest du auf eine sichere Umgebung achten, um zu vermeiden, dass die Katze etwa aus einer Höhe fallen und sich verletzen kann.

Ist Ataxie bei Katzen heilbar?

Ob Ataxie bei Katzen geheilt werden kann, hängt ganz von der primären Erkrankung ab. Ist die zugrundeliegende Krankheit heilbar, wird sie früh erkannt und schnell behandelt, dann kann es durchaus sein, dass sich die Katze auch von der Ataxie erholt. Dies kann beispielsweise bei einer Ohrenentzündung der Fall sein. Leider ist es jedoch so, dass viele Krankheiten, die Ataxie auslösen können, nicht vollständig geheilt werden können. Allerdings kann eine Therapie helfen, die Symptome der Ataxie zu lindern.

Wie hoch ist die Lebenserwartung einer Katze mit Ataxie?

Wie sich die Ataxie auf die Lebenserwartung der Katze auswirkt, hängt vor allem von der Art der auslösenden Erkrankung ab. Kommen keine weiteren Erkrankungen hinzu, wird die Lebenserwartung des Stubentigers in der Regel nicht weiter beeinträchtigt. Eine weitere gute Nachricht ist, dass die Katze mit Ataxie mit der richtigen Unterstützung ein relativ normales Leben führen kann.

Praktische Tipps für das Leben mit einer Katze mit Ataxie

Bei der Ataxie handelt es sich glücklicherweise um eine Störung, mit der die Katze weitgehend gut leben kann. Um deiner Katze mit Ataxie den Alltag zu erleichtern und dafür zu sorgen, dass sie sich in einem auf ihre Bedürfnisse abgestimmtes Umfeld befindet, haben wir dir im Folgenden einige Tipps für die Praxis zusammengestellt.

Halte sie von Treppen, offenen Fenstern und Vorsprüngen fern

Gerät die Katze leicht ins Wanken und hat einen unsicheren Gang, stellt alles, von dem sie runterfallen kann, eine Gefahr dar. Vergewissere dich, dass sie sich Treppen, offenen Fenstern etc. nicht nähern kann, um zu vermeiden, dass sie sich beim Runterfallen verletzt.

Lass die Katze nicht frei draußen herumlaufen

Die Welt draußen ist für eine unter Ataxie leidende Katze äußerst gefährlich, da sie überall Möglichkeiten zum Klettern findet - und sich dort entsprechend verletzen kann. Wenn du deine Katze trotzdem ab und an nach draußen lassen möchtest, kannst du ihr ein Freilaufgehege besorgen.

Vermeide glatte Fußböden

Auf glatten Fußböden wie Laminat oder Fliesen kann der Stubentiger leicht ausrutschen und hinfallen. Besser geeignet sind daher Teppichböden, die der Katze mit Ataxie mehr Halt und Stabilität beim Laufen geben.

Finde den richtigen Futternap

Für viele Katzen mit Ataxie ist es schwierig, den Kopf gen Boden zu senken, da sie in dieser Position ins Wanken geraten. Hier kann ein erhöhter Futternapf Abhilfe schaffen, bei dem die Samtpfote ihren Kopf nicht, bzw. kaum senken muss.

Hilf ihr, die Katzentoilette zu benutzen

Katzentoiletten mit hohen Wänden eignen sich besonders bei Ataxie, da sich die Katze so an die Wand lehnen kann, während sie ihr Geschäft verrichtet und nicht im Katzenklo rumtorkelt und gegebenenfalls sogar umkippt.

Sorge für eine Alternative zum Kratzbaum

Aufgrund der Gleichgewichtsprobleme ist ein herkömmlicher Kratzbaum für eine Ataxie-Katze eher ungeeignet. Suche nach einer niedrigen Alternative, etwa aus Wellpappe, die die Katze im Sitzen oder Liegen nutzen kann.

Fördere deine Katze mit Physiotherapie

Du kannst deiner Katze helfen, ihre Motorik zu verbessern und Muskeln aufzubauen, indem du physiotherapeutische Übungen mit ihr machst. Lass dich dazu zunächst von einem Physiotherapeuten für Tiere beraten. Dieser kann dir genaue Anleitungen zu den Übungen geben und diese individuell auf deinen Stubentiger abstimmen.

Erfahre mehr über die Gesundheit deiner Katze, mit unserem Artikel über Krankheitssymptome bei Katzen.

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