
Kann ich meine Katze nachts draußen lassen?
Als dämmerungsaktive Tiere lieben es Katzen, auf Erkundungstour zu gehen, sobald es anfängt zu dämmern. Dank ihrer feinen Sinne sind sie auch im Dunkeln geschickte Entdecker und hervorragende Jäger. Doch sollte man Katzen wirklich über Nacht draußen lassen? Oder ist es besser, wenn sie nachts in der Wohnung bleiben?
Vor allem Kätzchen unter sechs Monaten und kranke Katzen sollten nachts nicht rausgelassen werden und generell drinnen bleiben. Hingegen kennen erwachsene Freigängerkatzen ihr Revier gut und können sich auch nachts sichere Schlafplätze suchen. Um eine Unterkühlung zu vermeiden, sollten Katzen mit wenig Unterwolle besser im Haus bleiben. Gefahren durch andere freilaufende Tiere oder mögliche Unfälle im Straßenverkehr sind hingegen auch tagsüber ein Risiko. Allerdings kann es im Winter sein, dass etwa das Überqueren von Straßen bei Nebel oder Schneefall aufgrund der schlechteren Sicht für die Autofahrer gefährlicher ist und eher zu Unfällen führen kann.
In diesem Artikel setzen wir uns näher mit den Risiken, die es zu beachten gilt, wenn eine Katze nachts draußen bleibt, auseinander und beschäftigen uns mit der Frage, was Katzen nachts machen. Zudem gehen wir darauf ein, wie du deine Katze unterstützen kannst, wenn sie nachts draußen bleiben möchte und, wie du sie artgerecht beschäftigen kannst, wenn sie in der Wohnung bleiben soll, damit sie ausgelastet ist.
Sollte ich meine Katze über Nacht draußen lassen?
Bei Katzen handelt es sich, wie anfangs erwähnt, um dämmerungsaktive Tiere. Das bedeutet, dass ihr Aktivitätsniveau in der Morgen- und Abenddämmerung am höchsten ist. Dieses Verhalten hat einen guten Grund, denn die von Katzen bevorzugten Beutetiere wie kleine Säugetiere, Vögel und Insekten sind zu diesen Zeiten ebenfalls besonders aktiv. Auch in der Nacht verbringen Katzen viel Zeit damit, ihre Umgebung zu erkunden. Dies ist zum einen Teil der natürlichen Verhaltensweisen von Katzen und zum anderen auch eine Möglichkeit, Energie abzubauen, die sich während der ausgiebigen Ruhe- und Schlafphasen tagsüber angesammelt hat. Die nächtlichen Jagd- und Erkundungstouren ermöglichen es der Katze, ihr Bedürfnis nach Bewegung und geistiger Stimulation zu stillen und ihren Jagdinstinkt auszuleben.
Dabei zeigt eine Katze oft deutlich, dass sie nach draußen möchte. Einige typische Anzeichen sind:
- Vermehrte Unruhe: Wenn deine Katze unruhig in der Nähe der Tür oder neben Fenstern hin und her läuft, auffällig miaut und an der Tür bzw. dem Fenster kratzt, um deine Aufmerksamkeit zu erhalten, signalisiert sie dir, dass sie nach draußen möchte.
- Nach draußen starren: Ein weiteres Anzeichen ist ein auffälliges Starren nach draußen, d.h. wenn deine Katze konzentriert den Außenbereich beobachtet und häufig mit dem Schwanz wedelt, wenn sie etwas sieht, das ihr Interesse weckt.
- Strategische Positionierung: Deine Katze sitzt oder liegt oft in der Nähe der Tür und versucht, schnell herauszuschlüpfen, sobald diese geöffnet wird.
- Hohes Interesse an Außengeräuschen: Ein weiteres Anzeichen ist eine gesteigerte Neugier an Außengeräuschen. So spitzt sie ihre Ohren und reagiert aufmerksam.
Welche Gefahren birgt es, eine Katze nachts draußen zu halten?
Bleibt eine Katze nachts draußen, so ist sie einer Reihe von Gefahren ausgesetzt, die nicht unterschätzt werden sollten. Besonders ältere oder kranke Katzen sind noch einmal stärker gefährdet, da sie sich langsamer bewegen, sich schlechter orientieren können und anfälliger für Stress oder Krankheiten sind. Junge Kätzchen haben zudem noch kein dichtes Unterfell und sind somit schlechter vor Kälte geschützt. Und sie haben deutlich weniger Erfahrung im Umgang mit Gefahren.
Die wichtigsten Risiken, denen Katzen nachts draußen ausgesetzt sind, sind:
- Unfälle
Bei dunklen Lichtverhältnissen sind Katzen für Autofahrer schwer zu erkennen, besonders wenn sie plötzlich über die Straße laufen. Deshalb kann es vor allem nachts passieren, dass Katzen von einem Auto angefahren werden. Entlang von Landstraßen und in städtischen Gegenden ist dies ein großes Risiko.
- Verschwinden
Normalerweise finden Katzen gut zurück nach Hause, doch auch die Samtpfoten können sich verirren - vor allem wenn sie erschreckt werden oder bei schlechtem Wetter. Alte oder kranke Katzen können Schwierigkeiten haben, zurück nach Hause zu finden.
- Revierkämpfe
Nachts kommt es häufig zu Revierkämpfen mit anderen Katzen. Trägt eine Katze Verletzungen, wie etwa Kratzer oder Bisswunden, davon, können sich diese leicht entzünden und zu schweren Infektionen führen.
- Menschen
Leider sind nicht alle Menschen tierlieb und einige fügen Katzen absichtlich Schaden zu. Doch auch unbeabsichtigte Handlungen wie das Verschließen einer Garage, in der sich eine Katze versteckt hat, können negative Folgen für die Samtpfote haben.
- Wetter
Besonders im Herbst und Winter können die Temperaturen nachts stark sinken. Wird eine Katze in der Situation nass oder friert, kann dies eine Unterkühlung, eine Atemwegserkrankung oder andere gesundheitliche Probleme zur Folge haben. Vor allem bei alten Katzen, deren Immunsystem geschwächt ist, oder bei jungen Tieren, deren Immunabwehr noch nicht voll ausgebildet ist, ist dies ein Risiko. Deshalb ist es wichtig, deine Katze bei kaltem Wetter und insbesondere bei Schnee entsprechend zu schützen.
Was machen Katzen nachts im Freien?
Als dämmerungsaktive Tiere besitzen Katzen ein außergewöhnliches Sehvermögen - nachts sehen sie sechs- bis achtmal besser als Menschen. Diese Fähigkeit hilft ihnen, sich im Dunkeln sicher zu bewegen. Es ist also vollkommen normal, dass deine Katze in der Morgen- oder Abenddämmerung und auch in der Nacht lebhafter ist und nach draußen möchte.
Wahrscheinlich fragst du dich trotzdem, was Katzen nachts draußen machen. Unter anderem jagen Katzen ihre bevorzugten Beutetiere, gehen auf Erkundungstour und erweitern ihr Revier. Manche Katzen nutzen die Nacht auch für soziale Interaktionen mit anderen Katzen oder suchen nach einem Paarungspartner. Letzteres trifft besonders auf unkastrierte Katzen zu. Allerdings gibt es auch Katzen, die die Nacht nutzen, um sich an einem ruhigen Ort auszuruhen.
Wie du siehst, ist die Frage “Was machen Katzen nachts draußen?” nicht in einem Satz beantwortet, da die Samtpfoten verschiedenen Aktivitäten nachgehen. Du musst dich jedenfalls nicht sorgen, wenn deine Katze abends bzw. nachts aktiver wird, denn das liegt in ihrem natürlichen Verhalten.
Wie man eine Katze nachts draußen schützt
Falls du beschlossen hast, dass du deine Katze nachts draußen lassen möchtest, kannst du einige Maßnahmen treffen, um ihre Sicherheit zu erhöhen und Risiken zu vermindern:
- Reflektierende Halsbänder mit einem Sicherheitsverschluss
Um die Gefahr von Unfällen zu verringern und deine Katze generell nachts sichtbarer zu machen, kannst du ihr ein reflektierendes Halsband anlegen.
- Mikrochip
Lass deiner Katze einen Mikrochip einsetzen. Verirrt sie sich, kann dieser gelesen werden und deine Samtpfote kann wieder zu dir zurückgebracht werden.
- Komplette Impfung
Stelle sicher, dass deine Katze alle notwendigen Impfungen hat, damit sie vor Krankheiten geschützt ist.
- GPS-Katzenortungsgerät
Ein GPS-Tracker sorgt dafür, dass du stets den Standort deiner Katze sehen kannst. Somit kannst du sie schneller finden, falls sie sich verirrt.
- Catio
Ein Catio, eine Kombination der englischen Wörter für Katze und Terrasse, ist eine umzäunte Außenterrasse, die es der Katze ermöglicht, im Freien zu sein und sich dabei ausschließlich in einem begrenzten, sicheren Bereich aufzuhalten.
- Bereitstellung eines Unterschlupfes
Sorge dafür, dass deine Katze auch draußen einen Unterschlupf hat, etwa in Form einer Box oder eines kleinen Katzenhäuschens.
- Katzenklappe, die nur reinlässt
Du kannst deine Katzenklappe so einstellen, dass die Katze nur rein, aber nicht wieder raus kann. So kann sie abends nach Hause kommen, aber nicht wieder nach draußen gehen.
- Katzenfreundlicher Garten
Ein katzenfreundlicher Garten mit einem hohen Zaun, ungiftigen Pflanzen und Rückzugsorten kann ebenfalls eine gute Möglichkeit sein, deine Katze in einem sicheren Bereich nach draußen zu lassen.
Darüber hinaus solltest du deiner Katze auch stets einen geeigneten Rückzugsort im Haus bieten, an dem sie von anderen Tieren und Kindern abgeschirmt ist. Ein solcher Ort kann die Bereitschaft deiner Katze, nach Hause zurückzukehren, erhöhen. Zudem gibt es eine Reihe von Aspekten, die beachtet werden sollten, um deine Katze zum ersten Mal sicher ins Freie zu lassen.
Sichere Alternativen zum nächtlichen Freigang für Katzen
Wenn dir bei dem Gedanken, deine Katze über Nacht draußen zu lassen, nicht wohl ist, und du sie lieber drinnen artgerecht halten und beschäftigen möchtest, dann stehen dir verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung.
Interaktive Spielzeuge wie Puzzle-Spielzeuge sind ein wunderbarer Weg, deine Katze zu beschäftigen, ihren Jagdinstinkt anzuregen und ihr geistige Stimulation zu bieten. Zudem kannst du aus Kratzbäumen, Katzenhängematten und Verstecken einen kleinen “Katzenspielplatz” bauen, auf dem sie sich austoben und Spaß haben kann. Indem du dein Zuhause in eine kleine Erlebniswelt verwandelst, kannst du auch deine (Freigänger-)Katze nachts drinnen lassen.
Falls du deine Katze nur für eine kurze Zeit rauslassen möchtest, kannst du dies abends tun und sie vor Einbruch der Nacht mit einem Leckerli zurück ins Haus locken. Nach einigen Malen wird deine Katze diese Routine verinnerlicht haben und unter Umständen schon von alleine zurückkommen - schließlich lieben Katzen feste Rituale, da sie ihr ein Gefühl von Sicherheit und Beständigkeit vermitteln.
Was machen Katzen die ganze Nacht draußen?
Draußen gehen Katzen nachts einer Reihe von Aktivitäten nach, die von ihrem natürlichen Verhalten und ihren Instinkten als dämmerungs- und nachtaktive Tiere geprägt sind. Dazu zählen das Jagen kleiner Beutetiere, die Erkundung ihrer Umgebung, das Aufsuchen geschützter Ruheplätze und das Treffen anderer Katzen.
Können Katzen draußen übernachten?
Erwachsene Freigängerkatzen können nachts draußen übernachten, da sie ihr Revier gut kennen und als Freigänger ans Freie gewöhnt sind. Im Gegensatz dazu sollten alte oder kranke Katzen sowie junge Kätzchen von unter sechs Monaten nachts nicht draußen bleiben.
Wann ist es draußen zu kalt für Katzen?
Die Temperatur, bei der Katzen draußen bleiben können, hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Alter, Gesundheitszustand und ihre Erfahrung als Freigängerkatze. Auch die Rasse spielt eine zentrale Rolle: Die Maine Coon und die Norwegische Waldkatze sind härtere Bedingungen gewöhnt und können bei bis zu minus 20°C draußen bleiben.
Soll ich meine Katze nachts rauslassen?
Viele Katzen können nachts durchaus rausgelassen werden, vor allem wenn es sich um erfahrene Freigängerkatzen handelt. Ist deine Katze jedoch krank oder alt und sieht oder orientiert sich nicht gut, dann ist es ratsam, sie nachts nicht rauszulassen. Auch Kätzchen, die jünger als sechs Monate sind, sollten am besten den ganzen Tag in der Wohnung bleiben.
Natürlich hängt die Entscheidung, ob du deine Katze nachts draußen lässt, letztendlich von dir ab. Allerdings gibt es auch Alternativen, wie etwa ein katzenfreundlicher Garten oder ein Catio, die es deiner Katze auf sichere Weise erlauben, draußen zu sein.
Weitere Tipps und Informationen zu diesem Thema findest du in unserem Artikel “Freilauf oder Wohnungshaltung für deine Katze: Die beste Entscheidung für dich und deine Familie”.